Artikel

Muster der Angst

von Elke Jari, erschienen in Sein, März 2019

Die Liebe in Paarbeziehungen ist oft von Mustern der Angst geprägt…

Was ist Liebe? Liebe kann sich zeigen durch stilles Wohlwollen, Dankbarkeit, Freude über den anderen. Liebe kann sich ausdrücken in Worten, Gesten, Blicken, Taten, zärtlichen Berührungen, Wertschätzung, Geschenken, Zeit-miteinander-Verbringen, Zuhören, Sich-Einfühlen. Sowohl das Lieben als auch das Geliebtwerden fördern in uns positive Eigenschaften und stärken uns. In der Paarbeziehung hat es die Liebe allerdings mitunter schwer, gegen andere Kräfte zu bestehen. Am Anfang, in der ersten Phase einer Beziehung – der Phase des Verliebens – ist oft vieles erstmal gut. Diese erste Phase lebt von positiver Projektion, hilfreichen Hormonen, mitunter gutem Sex. Damit es zur Paarbildung kommt, werden Unterschiede minimiert oder […] weiter lesen


„Ich liebe dich!“

von Elke Jari, erschienen in Sein, Dezember 2022
In der Phase der Verliebtheit sagen wir vielleicht in kindlichem Übermut: „Ich liebe dich.“ In der Phase der Enttäuschung sagen wir: „Ich würde dich ja gerne lieben, aber das geht so nicht.“ Was Liebe außer Liebe in unseren Beziehungen sonst noch ist und womit wir Liebe mitunter verwechseln, hängt davon ab, welcher Anteil in uns gerade unser Bewusstsein bestimmt. Zum Beispiel möchte der verletzte Anteil des Kindes in uns in Beziehungen alte Defizite auffüllen: Sicherheit, […] weiter lesen


Ein Jahr miteinander auf dem Weg

von Elke Jari, erschienen in Sein, November 2018
Es war einmal eine Zeit vor unserer Heilung
Mit verwirrtem Kopf, verletztem Herzen und verspannten Genitalien lebten wir Sex, Romanzen und Beziehungen oder hielten uns von allem fern, das damit zu tun hatte. Gemeinsam war uns allen, dass in unserer Kindheit einiges schief gelaufen war. Viele hatten körperlichen oder seelischen Missbrauch erlebt, auch wenn wir uns nicht mehr daran erinnern konnten. Uns hatten Vorbilder für ein gesundes Miteinander gefehlt. In unserer frühesten Kindheit waren wir zu wenig gehalten und zu kurz oder gar nicht gestillt worden, weil unsere Eltern nicht wussten, wie wichtig das für unser ganzes Leben sein würde, oder weil wir ohnehin  […] weiter lesen


Zart bitter und zart schmelzend

von Elke Jari, erschienen in Sein, September 2003

Sinn war die heilende Antwort auf meine Sucht. Sinn in der Sinnlichkeit zu suchen, führte mich noch tiefer in die Sucht hinein. Anregungen für die Befreiung aus einem bitter-süßen Gefängnis.

Es fing ganz harmlos an. Mit einer Gewohnheit, die sich in meinem Alltag etabliert hatte. „Ist doch nicht so schlimm,“ dachte ich, „natürlich könnte ich sofort aufhören, aber warum sollte ich?“ Auf einmal begann es mich doch zu stören und ich versuchte es zu lassen. Das ging aber irgendwie nicht. Neben den körperlichen Folgen gab es nun eine weitaus schlimmere Belastung: Ich konnte nicht mehr ohne. Etwas so Banales wie Schokolade hatte mehr Macht über mich als ich selbst. Das war mehr als ärgerlich. Das Willensspiel begann, ein Spiel bei dem ich immer wieder verlor. Tage der Askese wechselten ab mit maßlosem Ausagieren. Scham war die Folge. […] weiter lesen


Das Enneagramm: Spiegel unser Verstrickungen

von Elke Jari, erschienen in Sein, Juli 2003

Das Enneagramm ist eine spirituelle Persönlichkeitstypologie, die neun Arten beschreibt, das Leben, das eigene Wachstum und das Erwachen zu verpassen. Und die uns hilft, unsere blinden Flecken zu erkennen und den eigenen Weg zu finden.

Das Enneagramm hält uns neun verschiedene Spiegel vor, in denen wir das, was uns von uns selbst, von anderen und vom Göttlichen in uns trennt, genauestens erkennen können. Wenn das – zugegeben reichlich unangenehme – Erwachen, der Schock der Selbsterkenntnis durch den Blick in den Spiegel stattgefunden hat, bietet uns das Enneagramm zudem für unsere spezifische Verstrickung einen speziellen Erlösungsweg an und lädt uns ein, uns auf dem Weg zum liebenden Herzen immer wieder an dieser Schatzkarte zu […] weiter lesen


Co-Abhängigkeit in Beziehungen

von Elke Jari, erschienen in Sein, April 2002

Der Begriff der „coabhängigen Beziehung“ ist an sich schon paradox, denn zwischen Menschen mit coabhängigen Verhaltensmustern entstehen keine wirklichen Beziehungen, sondern Verstrickungen oder Pseudo-Nähe

Ursprünglich wurde der Begriff „Coabhängigkeit“ verwendet für Partner von süchtigen Menschen, die selber nicht süchtig, jedoch auf zerstörerische Weise in die Beziehung zum Partner verstrickt sind bzw. deren Sucht unterstützen. Vieles deutet bei Coabhängigkeit auch auf Sex-, Romanzen- oder Beziehungssucht hin. Süchtigen wie Coabhängigen jedenfalls sind eine Reihe von Verhaltensweisen gemeinsam, die wirkliche Nähe zu sich selbst und zu Anderen und somit erfüllende Beziehungen unmöglich machen. […] weiter lesen